Im mittlerweile zweiten Monat des Jahres angekommen, hat sich für Immobilieneigentümer und angehende Verkäufer natürlich nicht alles, aber doch das eine oder andere Detail geändert. Allen voran die Preisentwicklung sowie das gestiegene Zinsniveau, was sich bei Anschlussfinanzierungen von Eigentümern ebenso wie auf der Nachfrageseite bei Interessenten bemerkbar macht. Wir geben Ihnen hier einen kompakten Überblick.
Viele Jahre kannten Immobilienpreise nur eine Richtung: nach oben. Seither hat sich einiges getan, beispielsweise die sehr hohe Inflation des letzten Jahres, aber auch das dadurch stark angezogene Zinsniveau im Euroraum. Höhere Zinsen wirken sich typischerweise breitflächig auf alle Assetklassen aus, Vermögenswerte wie Immobilien bilden da keine Ausnahme. Der kapitalwirtschaftliche Hintergrund: Steigt die Verzinsung von sicheren Geldanlagen wie dem Festgeld- oder Tagesgeldkonto sowie Staatsanleihen, erfolgt bei anderen Vermögensklassen wie Aktien und Immobilien, eine Diskontierung (Abwertung).
Des Weiteren wirkt sich das nun höhere Zinsniveau (aktuell 3 % Leitzins) direkt auf die Kreditkosten von Käufern aus. Da der Kauf in der Summe für Käufer so mit höheren Zinskosten verbunden ist, steigt auch das notwendige Gesamtbudget, was wiederum die Nachfrage reduziert. Zusammenfassend ist daher mit einem moderaten Preisrückgang zu rechnen, der aber keinesfalls pauschal jede Immobilie oder jede Region gleichermaßen treffen muss.
Nicht jeder schätzt den urbanen Großstadtdschungel, aber auch nicht jeder Käufer kann sich überhaupt eine Immobilie in einer Großstadt oder sogar im Zentrum leisten. Durch das insgesamt immer noch hohe Preisniveau von Immobilien werden Randlagen attraktiver, einerseits weil das Angebot dort oftmals relativ gemessen größer ist, andererseits weil die Immobilien dort im direkten Vergleich weniger kosten als solche im Stadtzentrum. Der seit der Corona-Pandemie vielfach entfachte Home-Office-Trend verstärkt diesen Effekt auch in 2023.
Zweierlei Effekte treten hier auf: Die zum 1. Januar beschlossene Wohngeldreform, die in einem höheren Wohngeld ebenso wie angehobenen Einkommensgrenzen resultiert, wirkt sich auf die Angebots- und Nachfragesituation aus, weil Eigentümer Wohngeld auch zur Tilgung eines Immobilienkredits beantragen können.
Des Weiteren soll im April 2023 eine neue Fördermaßnahme beschlossen werden, die vor allem Familien mit Kindern beim Eigentumserwerb unterstützen soll. Das könnte der Nachfrage dann ab dem Frühjahr beziehungsweise Sommer, wenn erste Anträge bewilligt worden, Antrieb verleihen.
Durch die gestiegenen Energiepreise und zusehends schärfere energetische Vorgaben des Staates rückt die Energieeffizienz in 2023 noch stärker in den Fokus. Käufer berücksichtigen hierbei zusehends auch, welche Investitionen in den nächsten Jahren auf sie zukommen werden, sofern bei der Immobilie beispielsweise bald eine Ölheizungsanlage zu ersetzen ist.
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